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Editorial

Hinter dem Scheinwerferlicht

Sie sind zahlreich, doch häufig unsichtbar. Das breite Publikum jedenfalls kennt ihre Namen nicht: Filmtechnikerinnen und -techniker sind oft im Hintergrund – auch in unserem Heft. Und doch sind sie es, die von den technischen Veränderungen in der Filmbranche am stärksten betroffen sind. Alle anderen passen sich auch an, gewiss, doch sie sind es, die die Arbeitsinstrumente in der Hand haben und deren Bedienung immer wieder neu erlernen müssen.

Befragt man sie zu den mit ihrem Beruf verbundenen Schwierigkeiten, antworten alle als Erstes, dass sie ihr Metier lieben. Erst wenn man genauer hinhört, begreift man die Spannungen und Probleme, die sie und indirekt die ganze Branche beschäftigen. Zwei offene Briefe veranlassen uns, das Licht auf jene zu richten, die gewöhnlich im Dunkeln bleiben.

Der erste betrifft die wirtschaftliche Situation der Tech- niker und ist Gegenstand des Gastkommentars; den zweiten Brief, Grundlage unseres Dossiers, adressieren Kameraleute an die Branche. Mit der Weiterentwicklung der Digitalkame- ras besteht das Aufnahmeteam im Dokumentarfilm immer öfter nur noch aus einer Person. Freiheit und Last zugleich, denn auch wenn die heutige Bildqualität jener auf Zelluloid

entspricht, so ist dies das Ergebnis einer minutiösen und zeitraubenden Arbeit, die je nach Aufnahmebedingungen allein kaum zu bewältigen ist. Die Kameraassistenten sind nicht Träger von Stativen (auch wenn dies nützlich ist), son- dern Technik-Spezialisten, die Lösungen und Ideen einbrin- gen und Kameraleute unterstützen, die sich nicht mehr mit technischen Details abmühen müssen.

Theoretisch kann man heute einen Film mit einem Tele- fon oder einem Laptop machen, doch es ist nötig, sich bei jedem Projekt zu fragen, welche Organisation wohl am sinnvollsten ist. In Bezug auf das Team und in Bezug auf den Workflow. Deshalb interessieren wir uns für die neuen Metiers, die im Technikerverband SSFV Einzug halten: Postproduktionsleitung, Digital Imaging Technician, Data Wrangler. Sie sind im Zuge der digitalen Revolution entstan- den und übernehmen einen Teil der Aufgaben, die früher den Filmlabors anvertraut wurden.

Schlussendlich beenden wir mit dieser Nummer unsere im Jahr 2014 begonnene Tour de Suisse der Filmschulen – im Tessin, mit dem CISA.

Pascaline Sordet

Unsere aktuelle Nummer (PDF)