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Editorial

Im Zweifelsfall optimistisch 

Der Schweizer Studiofilm Verband wirbt für Originalversionen mit Untertiteln. Hier «45 Years» (Regie: Andrew Haigh) mit Charlotte Rampling. Das Jahr 2015 sei intensiv und entscheidend gewesen, so Isabelle Chassot bei der traditionellen Informationsveranstaltung an den Solothurner Filmtagen. Mit der Kulturbotschaft seien eine neue Politik festgelegt und gleichzeitig Errungenschaften bewahrt worden. Sie blicke zuversichtlich in die Zukunft, und doch müsse man wachsam bleiben. Das vergangene Jahr war tatsächlich intensiv. Und was erwartet uns in den kommenden vier Jahren? Da ich vom Naturell her immer optimistisch war, teile ich die Zuversicht der Direktorin des Bundesamtes für Kultur und bleibe dennoch vorsichtig. Am 28. Februar steht einmal mehr ein Urnengang bevor. Das Stimmvolk macht kaum zweimal denselben Fehler, sagt mein Optimismus; trotzdem befürchtet mein wachsamer Teil, dass genau dies geschehen könnte. In der Februar-März-Ausgabe von Cinébulletin geben wir also einen Überblick über die Ankündigungen des BAK, aber nicht nur dies. So schwer im Moment abschätzbar ist, wie sich unsere Beziehungen zu Europa entwickeln werden, Stefan Haupt lanciert einen direkten und klaren Appell: «Abstimmen!». Dies tut er engagiert in unserer neuen Rubrik «Gastkommentar», der Plattform für Meinungen zu kontroversen Themen. Ausserdem berichten wir von der Kampagne des Schweizer Studiofilm Verbands (SSV), der für Originalversionen mit Untertitelung in den Kinos wirbt. Dazu haben wir auch mit Beat Käslin gesprochen, dem Geschäftsführer der Zürcher Arthouse-Kinos. Zum Beispiel darüber, dass gemäss einer Studie ein Grossteil der Jugendlichen in der Schweiz Synchronisationen bevorzugen, obwohl diese in den Augen vieler die Filme und die Arbeit der Schauspieler verfälschen. Schliesslich interessiert uns in diesem Heft die Geschlechterfrage. An den Solothurner Filmtagen fand ein Podiumsgespräch zum Thema «Gender Equality Tools for the Swiss Film Industry» statt, an dem die Teilnehmerinnen auf die Studie von Nicole Schroeder (Focal) und Ursula Häberlin (ARF/FDS) zurückkamen, die vor einem Jahr am selben Ort präsentiert wurde: «Die Gender-Frage: Zahlen und Fakten aus der Schweizer Filmförderung». Mit den Regisseurinnen Sabine Boss und Andrea Štaka sowie Expertinnen aus dem Ausland wurde nach Möglichkeiten zur Förderung von Gleichberechtigung in der Filmbranche gesucht. Nicole Schroeder begegnen wir in dieser Ausgabe auch in einem Interview; sie spricht über die Lancierung von SWAN, dem Swiss Women’s Audiovisual Network, im vergangenen Januar. Dazu eine Klammer in eigener Sache: Die Co-Chefredaktion von Cinébulletin ist nun seit drei Jahren in Frauenhänden… Nun ist es für mich aber an der Zeit, Cinébulletin zu verlassen. Ich danke Ihnen für Ihre Treue und wünsche der Zeitschrift eine blendende Zukunft. Ich begann vor drei Jahren mit der Aufgabe, beim Relaunch mitzuwirken und eine Website mit aufzubauen, in der das Archiv der letzten 40 Jahre sowie aktuelle Brancheninformationen zu finden sind. Cinébulletin verlasse ich also gelassen und ein bisschen stolz, diese spannende Herausforderung gemeistert zu haben. Au revoir! 

Winnie Covo 

PS: Vergessen Sie nicht, ab der nächsten Nummer werden die rosa Seiten nicht mehr gedruckt. Sämtliche (Förder-)Mitteilungen, die Liste mit den Filmstarts im Kino oder im Fernsehen, «Filme in Produktion», die FestivalAgenda und die Box-Office-Tabellen werden auf unserer Website www.cinebulletin.ch aufgeschaltet.

Unsere aktuelle Nummer (PDF)

Themen n°484,