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Editorial

Ein immerwährender Kreislauf

Nina Scheu, Redaktorin Deutschschweiz

«Nach dem Festival ist vor dem Festival»: Der Slogan ist einerseits auf das Filmfestival von Locarno gemünzt, wo das Team derzeit nicht nur die Bilanzen über die vergange- nen Wochen zieht, sondern bereits erste Vorbereitungen für die kom- mende Ausgabe treffen muss. «Nach dem Festival ist vor dem Festival» heisst es auch für alle anderen. Denn nach Locarno kam Venedig und nach Venedig kommt San Sebastian. Oder, rein schweizerisch betrachtet: Nach Locarno kommen Fantoche, das Zurich Film Festival, das Festival du film français d’Helvétie in Biel und das Kurzfilmfestival Shnit in Bern. Wer überall dabei sein will, braucht seine Koffer gar nicht mehr auszupacken.
Ein breites Filmangebot genügt nicht mehr, um die Branche anzu- locken. Nicht zuletzt deshalb – aber natürlich auch aus echtem Engagement fern jeden Kalküls – organisieren fast alle Festivals Nebenveranstaltungen zu genrespe- zifischen, filmtechnischen oder kul- turpolitischen Themen. Sie sind wichtige Orte des Austausches und der Vernetzung. Statt sich gegensei- tig mit Medienmitteilungen zu bom- bardieren, sitzt man im gleichen Raum und diskutiert. Und das ist gut – auch wenn es illu- sorisch wäre zu glauben, dass diese Diskussionen je ein Ende finden wür- den. Die Entwicklung steht nicht still, und was gestern gut und richtig war, ist morgen längst überholt und braucht die erneute Auseinander- setzung unter Fachleuten und Betroffenen.
Als Rezept gegen die Sitzungsmüdig- keit, die manche nach Locarno ergriffen haben könnte, richten wir den Fokus in dieser Ausgabe deshalb auf die Nebenveranstaltungen der kommenden Festivals in Baden (Fantoche: 6. bis 11. September) und Zürich (Zurich Film Festival: 22. September bis 2. Oktober). Aber auch auf die Entwicklungen im Multimediabereich oder das Engage- ment der Arbeitsgruppe, die die Er- kenntnisse des Monte-Verità-Berichts weiterspinnt. Wir hoffen, dass die ver- schiedenen Artikel dazu motivieren, weiter zu diskutieren. Denn nach der Erkenntnis ist ja immer auch vor der Erkenntnis.

Unsere aktuelle Nummer (PDF)

Themen n°431