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Editorial

Grande Piazza svizzera a Locarno

Françoise Deriaz, Chefredaktorin

Wagen wir den italienischen Titel: denn auch dieser Sprache sind wir ja verpflichtet (siehe Artikel «Das Tessin setzt (auch) auf den Film»). Das CB kann sich tatsächlich erlauben, den Anliegen der italienischsprachigen Landesteile Raum zu geben, statt in seinen Spalten – wie es das Bundesamt für Kultur (BAK) gerne gesehen hätte – Filmkritiken zu publizieren (siehe CB Juni-Juli 2009): zu unserer grossen Erleichterung hat das Amt auf diese Bedingung verzichtet und die Subvention von 80'000 Franken (die 23 % des Budgets ausmacht) erneuert. Ein Dankeschön an alle, die mit Botschaften an die Redaktion ihren Sukkurs für die geltende Formel kundgetan haben. Heuer beschert das Filmfestival Locarno dem Schweizer Film einen schönen Auftritt: mit vier Filmen auf der Piazza Grande, mit einem Erstlingsfilm im internationalen Wettbewerb («Complices» von Frédéric Mermoud), mit einer Vielzahl von Werken in weiteren Sektionen. Und es wird zum letzten Mal der (virtuelle) Rote Teppich für Pascal Couchepin ausgerollt, denn der Chef des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) wird sein Amt am 31. Oktober abgeben. Wird auch sein Nachfolger – wie er – im BAK die Führungskräfte auswechseln? Warten wir ab. Wesentlich wäre, dass der oder die neue Herr(in) des EDI sich noch entschiedener dafür einsetzt, dass die Kultur (somit auch Film und Kino) politisch nicht weiterhin als bloss kostenverursachender Zierrat auf ein Randdasein verwiesen bleiben. Auch das Schicksal des Schweizer Filmpreises dürfte sich in Locarno klären. Hier soll bekannt werden, ob die Filmakademie die Verantwortung für dessen künstlerische Aspekte erhält oder nicht, und ob oder nicht Swiss Film mit dessen Organisation betraut wird. Willkommen also auf der Locarneser Agora!

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Themen n°406