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Editorial

Editorial

Françoise Deriaz, Chefredaktorin

Seit dem letzten Festival Locarno hat sich bei den schweizerischen Filminstitutionen einiges verändert. Jean-Frédéric Jauslin folgt David Streiff an der Spitze des Bundesamtes für Kultur (BAK). Marc Wehrlin, seit April sein Stellvertreter, wird in der Sektion Film ab Oktober von Nicolas Bideau ersetzt. Unter der Führung des Zweiergespanns Streiff-Wehrlin wurde viel erreicht – insbesondere versahen sie die Filmförderung mit wirksamen Instrumenten und passenden Gesetzesgrundlagen –, und dennoch freuen wir uns auf das neue Team, das den Schweizer Film in Europa und weltweit zu fördern gedenkt. Rückblickend kann man sich allerdings fragen, ob es für dieses Sesselrücken wirklich unbedingt nötig war, letztes Jahr in Locarno den Funken ins Pulverfass zu schleudern und den Gegnern der eidgenössischen Kulturförderung so viel Munition zu liefern. Auch wenn das Parlament den Vorschlag einer Kürzung des BAK-Budgets um 76 Millionen Franken für die Jahre 2006 bis 2008 letztendlich ablehnte, bleibt die Gefahr bestehen. Die Wahl der neuen künstlerischen Direktion des Festivals Locarno ist für die politische Zukunft der einheimischen Kultur sicher nicht entscheidend, doch wäre es gut, wenn die auserwählte Person dieses Risiko und den aktuellen Kontext gut kennen würde. Vor allem aber muss sie cinephil und für das ausländische Filmschaffen ebenso offen sein wie für das einheimische und das Know-how der schweizerischen Verleiherinnen und Verleiher wertschätzen. Weiteres nach dem Festival!

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Themen n°358