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Editorial

Editorial

Françoise Deriaz, Chefredaktorin

Nun verlässt Marc Wehrlin also die Sektion Film des Bundesamtes für Kultur (BAK). Platz frei für die Jungen, sagt er, will aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich nach zehn Jahren im «Haus des Films» eine gewisse Unzufriedenheit in ihm ausgebreitet hat. Welcher Filmchef wurde nicht kritisiert, verunglimpft und zum Prügelknaben gemacht? Nach den letztjährigen Ereignissen in Locarno war es zwar David Streiff, der kaltgestellt wurde, doch Marc Wehrlin blieb in der Schusslinie seiner Kritiker. Seine Beharrlichkeit, seine Unparteilichkeit und seine Überzeugungen wurden übrigens oft falsch interpretiert. Wir hoffen, dass die Bilanz des Zweiergespanns Streiff-Wehrlin rückblickend – und vielleicht mit einem neuen «Sündenbock» an der Spitze der Sektion Film - objektiver beurteilt wird: Erhöhung des Filmkredits von 19,5 auf 35,5 Millionen Franken (19 Millionen davon für die Produktion), Verankerung der erfolgsabhängigen Filmförderung, Schaffung des Schweizer Filmpreises, Neuorganisation der Filmförderung – wenn das kein bemerkenswertes Resultat ist! Der Schweizer Filmlandschaft steht eine deutliche Verjüngungskur bevor, und dies nicht nur infolge des Weggangs von David Streiff und Marc Wehrlin – der dem BAK als stellvertretender Direktor erhalten bleibt: Der Cineast Romed Wyder ersetzt seinen Kollegen Matthias von Gunten an der Spitze des Verbands Filmregie und Drehbuch Schweiz (ARF/FDS), und die Produzentin Elena Pedrazzoli, unterstützt vom Filmemacher Christian Davi, tritt in der Gruppe Autoren, Regisseure, Produzenten (GARP) die Nachfolge von Ruth Waldburger an. Der Schweizerische Verband der FilmproduzentInnen (SFP) wird weiterhin vom Rechtsanwalt Willi Egloff präsidiert, dem künftig der Produzent Lukas Hobi zur Seite steht. Kann man von diesem «Amtsantritt» einer neuen Generation ableiten, dass eine Einigung der Branche in Reichweite ist? Wir hoffen es!

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Themen n°355