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Editorial

Editorial

Françoise Deriaz, Chefredaktorin

Wie das vom Parlament skizzierte Bundesratsprofil am 10. Dezember auch immer aussehen mag: Es ist zu befürchten, dass – wenn man den Unkenrufen Gehör schenkt – die Militärfanfaren während einiger Jahre im Kulturbereich den Ton angeben werden. Glücklicherweise ist der Schweizer Film in diesem Herbst der Vergessenheit wieder einmal knapp entronnen, und zwar mit dem historischen Erfolg, der den Militärfanfaren nichts zu verdanken hat («Achtung, fertig, Charlie!»), aber auch mit der bemerkenswerten Besucherzahl von «Mais im Bundeshuus», einem Politthriller, der in diesen Zeiten der scheinbar nahezu als Volkssport betriebenen Denkfaulheit umso willkommener ist. Der Schweizer Film mag zwar in der Öffentlichkeit an Prestige gewinnen, doch ebenso wichtig ist die Wachsamkeit in Bezug auf die langfristige Erhaltung der Bundessubventionen. Während der Kanton und die Stadt Zürich auf den Film setzen und den Aufbau einer mit jährlich 8,8 Millionen Franken dotierten Stiftung vorsehen, könnte sich das Parlament empfänglicher zeigen für die Rufe nach Budgetkürzungen als für eine Stärkung des Filmschaffens. In dieser Hinsicht, und sofern es dem Bund nicht als Vorwand dient, sich einem Kulturengagement zu entziehen, kommt das am Festival Cinéma Tout Ecran vorgestellte Projekt von Fonction:Cinéma «Steueranreize zur Förderung von Privatinvestitionen in die schweizerische audiovisuelle Produktion » wie gerufen, damit die Branche die zwingende Notwendigkeit einer Erhöhung der Produktionssubventionen klar und deutlich bekräftigen kann. Wir werden im nächsten CB auf dieses Projekt zurückkommen.

Themen n°338