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Unentrinnbare Innovationen


03. November 2016

Technologische Innovationen stellen unser Leben auf den Kopf. Sie zwingen die audiovisuelle Branche dazu, sich zu verändern – ein Prozess, der selten schmerzlos abläuft. Sie sind begleitet von Unsicherheiten, Zwängen, Diskussionen, gesetzlichen Anpassungen, Aufregungen, Einsparungen und technischen Problemen: eine ganze Welt von Veränderungen.

Der Filmvertrieb entmaterialisiert sich zunehmend, und sowohl Filmverleiher als auch Kinobetreiber müssen sich diesem Wandel stellen. Die meisten Unternehmen haben den Sprung gewagt, doch gewisse warten noch die weitere technologische Entwicklung ab, bevor sie sich entsprechend ausrüsten. Nun da Filme nicht mehr per Post, sondern vielmehr über ein digitales Netzwerk in die Kinos gelangen, fragt man sich, auf wessen Kosten diese Entwicklung gehen wird. Die Innovation ermöglicht zwar oft Einsparungen, generiert aber auch neue Kosten, da neue Anbieter mit auf den Plan treten.

Am anderen Ende des Spektrums wird die Realität selbst virtuell. 360-Grad-Videos revolutionieren nicht die Film­industrie, sondern entwickeln sich zu einem eigenständigen Medium. Soll man in diese neue Form investieren? Hat sie Zukunft? Wer befasst sich damit? Selbst wenn wir noch keine Antworten haben, so sind die Fragen doch sehr spannend, von der Erfindung von Dreharbeiten ohne Hors-champ bis hin zur Möglichkeit, den Körper des Zuschauers in den Film hineinzuversetzen. Im derzeit noch sehr experimentellen Feld der virtuellen Realität spielen die Schulen eine zentrale Rolle: Sie testen und experimentieren und konzentrieren sich dabei mehr auf den Weg als auf das Ergebnis, so wie sie es auch im Filmbereich bereits tun.

In der aktuellen Phase des technischen Umbruchs ist es wichtig, niemanden zu vergessen. Von der Werbung bis hin zum Kinofilm sind es die guten Geschichten, die uns alle verbinden, von den Jüngsten bis zu den Ältesten. Eva Furrer, die selbst erst in reiferem Alter zum Film gelangte, bietet spezielles Seniorenkino an, zu Tageszeiten, an denen Senioren aus dem Haus gehen und die Kinosäle leer stehen – eine Annäherung zwischen drittem Lebensalter und siebter Kunst.

Pascaline Sordet

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