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Hoffnungen für Zürich und das Westschweizer Serienwunder


29. Oktober 2015

Für die Branche war es ein Triumph, als am 26. September 2004 die Stadtzürcher Stimmbevölkerung die Vorlage für die Errichtung der Zürcher Filmstiftung mit knapp 54 Prozent annahm. 
Nun will es Zürich für den Film nochmals wissen: Im Juli hat der Verein beschlossen, eine kantonale Volksini­tiative für ein «Film- und Medienförderungsgesetz» zu lancieren; Ende September wurde diese am ZFF medienwirksam vorgestellt. 
In einer künftig umbenannten «Zürcher Film- und Medienstiftung» wollen die Initianten unter anderem auch Computerspiele, Transmedia und andere digitale Formate fördern. Dazu hat sich das Initiativkomitee mit dem Verband «Swiss Game Developers Association» zusammengetan. 
Worum es den Initianten geht und weshalb ein solches Gesetz in ihren Augen notwendig ist, erfahren Sie unter anderem in einem Gespräch mit Simon Hesse. Ergänzt werden die Beiträge mit einem Bericht über die Game-Kultur in Zürich, jene Szene also, die auch in Zürich wächst und dennoch – förderpolitisch gesehen – nirgends so richtig dazugehört. 

Aufbruchsstimmung am Westschweizer Fernsehen: Seit 2008 folgt bei RTS eine Serie auf die nächste. Ab Januar läuft die von Pierre Monnard («Recycling Lily») inszenierte Fantasy-Serie «Anomalia», im Sommer beginnen die Dreharbeiten zu «Béguelin & Cie» (Arbeitstitel), eine Serie über eine Genfer Privatbank, die voraussichtlich 2017 ausgestrahlt wird. Zwischen Ende Februar und Mitte April wiederum lief die siebenteilige Tragi­komödie «Station Horizon» von Léo Maillard, ­Pierre-­Adrian Irlé und Romain Graf, die mit durchschnittlich 150ʼ000 Zuschauern pro Woche sehr erfolgreich war und in synchronisierter Form bald auch auf SRF ausgestrahlt werden soll. Lesen Sie dazu ein Porträt sowie ein Gespräch mit dem Autoren-, Regie- und Produzentengespann Pierre-Adrian Irlé und Romain Graf, die Einblick in Arbeitsweise und Hintergründe gewähren. 
Und wo bleiben da die Deutschschweizer? Wir haben zwar den «Bestatter», der seit drei Jahren auf SRF erfolg­reich läuft und nun bereits in die vierte Staffel geht (Ausstrahlung
ab Januar). Und sonst? Laut Urs Fitze, Leiter der Abteilung Fiktion bei SRF, will man bis 2017 eine weitere Serie im Programm haben. Am weitesten fortgeschritten sei die Entwicklung einer Krimiserie mit dem Arbeitstitel «Wilder» (nach einer Idee von Béla Batthyany und Alexander Szombath). Nächstes Jahr fällt, nach einer Pilotfolge, der definitive Entscheid, ob die Serie produziert wird; weitere Serienkonzepte sind in Entwicklung. 
Wir hoffen also weiterhin. Und greifen das Thema auf, sobald es mehr zu sagen gibt.

 

Kathrin Halter

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