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Fünf Schulen für drei Filmkulturen


30. November 2015

Die Schweiz mag klein sein, doch landesweit bieten immerhin fünf Hochschulen Filmausbildungen an: die ZHdK in Zürich, die ECAL in Lausanne, die HEAD in Genf, die HSLU in Luzern (mit den Studienrichtungen Video und Animation) sowie das Cisa in Lugano. Wir waren schon in Genf und in der Deutschschweiz zu Gast, nun richten wir unseren Fokus auf die ECAL.
Die école cantonale d'art de Lausanne bietet einen Bachelor- und – gemeinsam mit der HEAD – einen Master-Ausbildungsgang an. Wir stellen die Waadtländer Talentschmiede und den Master-Lehrgang vor. Ausserdem lassen wir Carmen Jaquier zu Wort kommen. Die ECAL-Studentin spricht über ihren Werdegang, ihren Alltag und darüber, was es heute bedeutet, Studentin und junge Schweizer Filmschaffende zu sein.
Auch in anderer Hinsicht ist die Schweiz reich (wenn das nicht sogar ihr grösster Reichtum ist): Sie umfasst vier Sprachregionen. Zwar weht überall die gleiche Flagge, dennoch unterscheiden sich Sprache, Kultur, Lebensrhythmus und Kino (Rätoromanen mögen uns verzeihen, wenn wir sie hier ausser Acht lassen). Die Schweiz besitzt also eigentlich drei Filmkulturen. 
Man mag uns vorwerfen, dass wir den Schweizer Film nicht als Ganzes, sondern in seinen Differenzen beleuchten, aber es sind tatsächlich drei Regionen, die Talente hervorbringen, Projekte entwickeln, schreiben, drehen, vermitteln. Wenn die Westschweiz und Deutschschweiz auch dominieren, es wäre falsch, die Tessiner Filmkultur zu ignorieren. Diese existiert, und wie!
2012 wurde der Verband AFAT (Associazione Film Audiovisivi Ticino) gegründet, der die Interessen der lokalen Filmbranche vertritt. Weitere Initiativen zielen darauf hin, die lokale Filmbranche südlich des Gotthards zu stärken. Am Ende des Jahres möchten wir dieser oft marginalisierten Branche den Puls fühlen. Zu­­dem äussert sich Andres Pfaeffli, Produzent von ventura film, über (Ko-)Produktionen aus dem Tessin und mit Italien sowie über den Graben, der das Tessin manchmal vom Rest der Schweiz trennt.
Und schliesslich erinnert sich Emmanuel Cuénod zum Abschluss unserer Serie zum 40-Jahre-Jubiläum von Cinébulletin an seine Zeit als Co-Chefredaktor.

Wir wünschen Ihnen allen frohe, von (sehr) schönen Filmen erfüllte Festtage.

Winnie Covo

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