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Fantoche entschlüsselt immersive Technologien

Anna Simonetti
10. September 2022

Im Rahmen des Animationsfestivals beleuchten die Ausstellung «REFRESH X Fantoche» und die Podiumsdiskussion «Let's Talk: Immersive Technologies» die neuen Möglichkeiten von Künstlern in der digitalen Welt. Ein Treffen mit Maïke Thiès, Mitarbeiterin an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHDK) und Initiatorin dieser Projekte.

Welches sind die Chancen und Risiken von Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und künstlicher Intelligenz (KI)? Maïke Thiès, zuständig für neue Technologien bei der Fachrichtung Design an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHDK), hat eine klare Meinung zu dieser Frage. Im Rahmen des Animationsfestivals Fantoche hat sie die Ausstellung "REFRESH X Fantoche" organisiert und wird am Samstag eine Podiumsdiskussion mit dem Titel "Let's Talk: Immersive Technologies" moderieren. Zwei Veranstaltungen, die den Platz des Künstlers in der digitalen Welt hinterfragen. Ein Gespräch.

 

Was ist das Ziel von «REFRESH X FANTOCHE»?

Im Allgemeinen findet das REFRESH-Festival, das ich mitleite, jedes Jahr im Toni-Areal statt. Wir spüren dort bestimmte Schlagwörter auf, die uns durch das Programm führen: Die Ausgabe von 2021 konzentrierte sich unter anderem auf immersiven Journalismus, immersive Spiele und digitale Identitäten.

Die Ausstellung «REFRESH x FANTOCHE» stellt die Frage: Wie verändern immersive Technologien die Kunst, das Design und die Arbeit von Praktikern? Ich habe mehrere Künstler aus der Schweiz und dem Ausland eingeladen, und ihre Projekte sprechen für sich selbst. Sie teilen eine kritische Reflexion über die Auswirkungen der Digitalisierung auf unsere Gesellschaft.

 

Warum arbeiten Sie mit Fantoche zusammen?

Ich kenne Ivana Kvesić, die Leiterin von Fantoche, schon seit einiger Zeit. Wir teilen das gleiche Interesse an Trends in der Kreativbranche. Animation ist auch eine Schlüsseltechnik für viele audiovisuelle Produktionen. Wir möchten dazu anregen, die Grenzen zwischen den Disziplinen zu überschreiten, und gleichzeitig das Potenzial der Inhaltsproduktion im Bereich der immersiven Technologien hervorheben. Wir sind davon überzeugt, dass Fantoche der richtige Ort ist, um ein solches Gespräch zu beginnen.

 

Wer wird an der Podiumsdiskussion teilnehmen?

Einige der Künstler in der Ausstellung werden Einblicke in ihre Designprozesse und Motivationen gewähren und für Fragen zur Verfügung stehen. Das Ziel ist es, aufstrebenden Talenten eine Bühne zu geben, aber wir haben auch Wissenschaftler der ZHdK eingeladen, an der Diskussion teilzunehmen. Mit Maria und Lauren haben wir auch ein Duo von Schweizer Independent-Künstlerinnen.

 

Wie verändert die virtuelle und erweiterte Realität die Arbeit von Film und Animation?

Das ist eine ziemlich heikle Frage. Ich kann die Zukunft nicht vorhersagen. VR oder AR sind lediglich unterschiedliche technologische Rahmen, die es ermöglichen, mitreißende und hoffentlich bedeutsame Geschichten zum Leben zu erwecken. Was man heute schon feststellen kann, ist, dass die Grenzen zwischen den Disziplinen nicht mehr gelten können. Künstler mit einer Ausbildung in Animation und Film werden beispielsweise viel enger mit Spieldesignern, Bühnenbildnern, Kostümdesignern usw. zusammenarbeiten. In der Ausstellung zeigen wir interessante Beispiele für diese Art der erfolgreichen Zusammenarbeit. An der ZHdK fördern wir solche Zusammenarbeit bereits, insbesondere im Bereich der immersiven Künste. Dort entwickeln Studierende mit unterschiedlichem Hintergrund gemeinsam mehrere Projekte und experimentieren dabei mit immersiven Technologien.

Welche Risiken birgt diese Transformation?

Natürlich gibt es auch eine dunkle Seite, wenn man über die Digitalisierung und ihre transformative Kraft spricht. In der Industrie ist heute eine Art Technologiefetischismus zu beobachten. Es ist schwierig, mit all den Techniken Schritt zu halten und zu lernen, diese Möglichkeiten kreativ zu nutzen. Bei der Projektentwicklung blockieren technische Aspekte oft die inhaltliche Entwicklung. Statt die Zeit  mit dem Team zu verbringen, zu nutzen, um sich atemberaubende und zugleich tiefgründige Erzählungen auszudenken, verbringt man viel mehr Zeit damit, sich mit Problemen und neuen Arbeitsabläufen auseinanderzusetzen.

 

«Let's Talk: Immersive Technologien»

Rampe Café & Bar, Baden, 13:00 Uhr

«REFRESH X Fantoche»

Atelier d'estampage

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